Der lange Weg nach Hause

Schließlich war es soweit und ich musste traurigerweise den Heimweg antreten.
Zunächst musste ich dazu im Main Tower mein Airport Limousine Bus Ticket bezahlen. Das ging selbstverständlich erst am selben Tag, obwohl ich meinen Platz bereits am Tag zuvor reservierte.
Mein Gepäck wurde beim Hotelpersonal aufgegeben und dann hieß es noch eine ganze Weile warten.

Nach hunderten anderen Bussen und Taxis kam aber irgendwann der richtige und fuhr noch an diversen anderen Prince Hotels in der Nähe vorbei um weitere Passagiere aufzunehmen.
Nachdem alle Hotels abgearbeitet waren wurde angekündigt, dass es jetzt auf die Autobahn gehen würde und auf schnellstem Wege nach Narita. Es ging allerdings nicht ganz so schnell, denn ca. 1 Stunde standen wir daraufhin im Stau.
Ich fing schon langsam an mir etwas Sorgen zu machen, da so ein verpasster Flug doch überaus unangenehm sein kann, aber als wir es irgendwann dann doch auf die Autobahn geschafft hatten gab es keine weiteren Behinderungen.

Als wir das Gelände des Flughafens erreichten mussten wir einen Checkpoint passieren, an dem eine Sicherheitskontrolle stattfand. Aber ähnlich wie bei der Kontrolle nach Verlassen der Züge bestand sie nur aus einem kurzen Blick auf den Pass.
Die Ursache für diesen hohen Sicherheitslevel in Narita liegt übrigens in der nicht ganz so schönen Geschichte der Erbauung des Flughafens, wie ich später erfuhr.

Am Terminal 1 gibt es zwei Haltestellen des Limousine Bus, getrennt nach Fluggesellschaften um möglichst kurze Wege zum Check-in zu ermöglichen.
Die Air France Schalter befinden sich im Nordflügel, wo ich ausstieg und sogar erfolgreich meinen Koffer zurückerhielt.

An einem Check-in Automaten konnte ich dann wieder die lustige Situation meiner zwei gebuchten Tickets bewundern (hier die Vorgeschichte). Nach einigem Rumprobieren schaffte ich es aber den richtigen Boarding Pass auszudrucken.
Darauf konnte ich erkennen dass mein Flug kurzerhand um 15 Minuten vorverlegt wurde. Gut, dass ich rechtzeitig da war.

Mit allem Nötigen ausgestattet bewegte ich mich dann zum Sky Priority Schalter um meinen Koffer direkt wieder loszuwerden. Die japanische Air France Mitarbeiterin dort sprach Deutsch mit mir, was ganz schön verrückt war. Sie fragte auch ob ich alleine reisen würde, da sie wohl auch meine zwei Tickets sah.

Mein Koffer machte sich also, diesmal sogar mit Priority-Tag ausgestattet, auf den Weg, und so bewegte auch ich mich problemlos und schnell durch die Security.
Bei der Immigration wurde ich die in meinen Reisepass getackerte „Embarkation Card“ los. Auf dieser musste die korrekte Flugnummer notiert sein, mit der man Japan verlässt. Da das allerdings bei der Landung alles nicht so glasklar war hatten ca. alle stattdessen den Flug, mit dem sie ankamen, dort eingetragen (mich eingeschlossen).
Da dies offensichtlich ein bekanntes Problem war, gab es jemanden der das schon in der Warteschlange prüfte und korrigierte.

I hope so, too!
I hope so, too!

Am Gate angekommen versorgte ich mich erstmal mit Getränken, die von der extrem sicheren Sorte, die mit an Bord genommen werden dürfen und beobachtete eine Schulklasse (oder so) die wohl auch diesen kurzen Flug unternahm.
Es wurden einige Leute aufgerufen, die wohl upgegradet oder überredet wurden nicht mitzufliegen – es war also wohl eher voll.

IMG_20140226_113542

Das Fluggerät war diesmal ein (relativ) brandneuer A380 und die Premium Economy Klasse befand sich im Oberdeck.
Lustigerweise war der Platz zwei Reihen vor mir offenbar zweimal vergeben und der Passagier, der als zweites ankam, wurde trotz seines entsetzten Protestes in die Economy verwiesen.

Der Flug war gefühlsmäßig etwas ruhiger und angenehmer als die 777 auf dem Hinflug, trotz allem aber natürlich anstrengend.
Das Entertainmentsystem war allerdings das selbe super langsame und verbuggte Modell und ich nutzte es diesmal nicht so stark. Besonders schön sind die (eigentlich ja netten) Kameraprogramme, die sofort abstürzen wenn irgendeine Ansage an Bord gemacht wird – man darf sich dann wieder durch das gesamte behäbige Menü quälen.

Es wurde ein komisches Essen serviert, an die Details kann ich mich glücklicherweise nicht mehr erinnern, das vom Rest der Fluggäste mit einer Begeisterung verschlungen wurde als ob sie drei Jahre gehungert hätten.

Ich hörte Musik, schafft den F-Zero GBA Queen Cup auf Expert, sah ein Kalafina Konzert auf meinem Notebook, aber die Zeit verging dennoch eher langsam.
Irgendwann über Russland (worüber wir uns sicher mindestens 8 Stunden aufhielten) wurden Anko-Dinge, so wie sie beim Sensoji verkauft wurden, sowie etwas später noch Eis gereicht.

Bohnen
Bohnen

Etwas später gab es erneut eine Mahlzeit, die noch weniger genießbar war, und schließlich noch die stets beruhigende Ansage, mit der Frage ob ein Arzt an Bord wäre.

Trotz alledem landeten wir erfolgreich in Paris und ich durfte wieder zum Gammelterminal 2G hetzen. Dabei musste ich die extrem unfreundliche Security passieren und konnte dann den Airside Bus nehmen. Insgesamt war das nicht merklich schneller als die Variante das Terminal zu verlassen und dort den Bus zu nehmen…

In 2G wurde dann 30 Minuten vor Abflug noch kein Gate angezeigt und so ging es in den übersichtlichen Warteraum. Als das Gate dann schließlich erschien kam auch sogleich der Aufruf zum Boarding.
Die Gates sind allerdings dort ja auch nur dicht aneinandergereihte Türen ohne irgendeinen Wartebereich, durch die man dann am Boden zum außenstehenden Flugzeug läuft.

In der Embraer 170 hatte ich diesmal das Glück einen Businesssitz zu bekommen und der Platz neben mir war auch frei – damit kann man leben!
Kaum waren wir gestartet wurde wieder (das selbe) Essen serviert, was ich jetzt aber dankend ablehnte.
Kaum war der Service abgeschlossen setzten wir auch schon zum Landeanflug an und es hieß Grüezi Zürich.

Grüezi
Grüezi

Ich war sehr sehr müde und hoffte, dass mein Koffer da sein würde.
Es war der Fall!

Der Zoll ließ mich glücklicherweise auch in Ruhe und so saß ich kurze Zeit später im IR nach Konstanz und gab mir Mühe nicht einzuschlafen. Beim Blick aus dem Fenster sah ich schon sehr viele imaginäre Kanji.

In Konstanz gönnte ich mir dann noch ein Taxi nach Hause und fiel ca. sofort ins Bett.
Nun war es wirklich vorbei. Da hilft wohl nur die nächste Reise zu planen.

(Falls es nicht aufgefallen ist: Es war insgesamt alles sehr sehr gut!)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert